Wie sinnvoll ist ein Dampfgarer? – Ratgeber
Möglichst fettarm, mit vielen Nährstoffen, leicht und trotzdem sättigend – so wird in China schon seit Jahrhunderten gekocht. Kein Wunder, dass diese Form des schonenden Kochens jetzt auch bei uns voll im Trend ist. Aber was macht den Dampfgarer nun so besonders? Und welche verschiedenen Geräte gibt es, mit denen das Dampfgaren ideal verläuft? Sie merken, bevor Sie einen Dampfgarer kaufen, gibt es zahlreiche Fragen, die Sie sich vorher stellen sollten.
Wir verraten Ihnen hier, was beim Kauf und der Anwendung eines solchen Gerätes alles zu beachten ist.
Die Funktion des Dampfgarers – für die gesunde, leichte Küche
Das Garen mit Dampf ist die einfachste Form, Gerichte fettarm und schonend zuzubereiten. Doch wie funktioniert eigentlich ein Dampfgarer?
Das Prinzip, mit dem die asiatische Küche schon lange arbeitet, ist schnell erklärt: Heißluft und Wasserdampf umhüllen die Speisen konstant mit einer Temperatur von 100 Grad. So wird alles gleichmäßig gegart. Da die Speisen nicht im Wasser liegen, sondern nur bedampft werden, werden auch die Nährstoffe nicht ausgeschwemmt. Sie bleiben in dieser Zubereitungsform bis zu 50 Prozent besser erhalten als beim normalen Kochen.
Dampfgarer mit Wassertank vs. Festwasseranschluss
Essenziell für das Dampfgaren ist der Wasserdampf, der durch beigeführtes erhitztes Wasser erzeugt wird. Das dafür benötige Wasser lässt sich auch zwei Wege in den Dampfgarer führen: Einen Wassertank oder einen Festwasseranschluss. Dampfgarer mit Wassertank verfügen über ein integriertes Behältnis, das herausnehmbar ist und sich so mit Wasser befüllen lässt - vergleichbar mit dem Wassertank einer Kaffeemaschine. Beim Dampfgarer mit Festwasseranschluss wird das Wasser direkt über die Wasserleitung hinzugeführt.
Vorteile:
Wassertank
- Flexibel bei der Platzierung in der Küche
- günstiger
Festwasseranschluss
- automatische Wasserzufuhr - kein manuelles Nachfüllen erforderlich
Nachteile:
Wassertank
- regelmäßiges manuelles Auffüllen erforderlich
Festwasseranschluss
- Wasseranschluss wird benötigt, daher unflexibel in der Platzierung
- meist teurer durch benötigte Installation der Anschlüsse und Platzierung in gehobenen Kategorien an Küchengeräten
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Vorteile: Für was ist ein Dampfgarer gut?
Ist Dampfgaren gesünder als Kochen? Ja, beim Dampfgaren braucht es nahezu kein Fett. Das Aroma der einzelnen Speisen ist so intensiv, dass Sie auch bei Salz und Gewürzen sparen können – gerade für die schonende und gesunde Küche ein wichtiges Argument. Mineralstoffe und wasserlösliche Vitamine bleiben dank der schonenden Zubereitung besser erhalten – schädliche Röststoffe entstehen dabei nicht.
Durch den konstanten Dampf bleiben Fleisch und Fisch saftig. Er sorgt zudem dafür, dass Gemüse nicht zu weich wird und Teige luftig aufgehen. Auch schnelle Gerichte bis 20 Minuten lassen sich problemlos zubereiten und fördern trotz „Fast Food“ Ihre gesunde Ernährung. Gerichte wie Pizza und Dampfnudeln schmecken gegart noch viel besser. Und wenn Sie gerne eigene Brotkreationen ausprobieren, sind Ihnen mit dem Dampfgarer keine Grenzen gesetzt. Das Beste: Aus dem Dampfgarer schmeckt selbst Aufgewärmtes wie frisch gekocht.
Dampfgaren gilt zudem als energiesparend, da die Wärme sofort verfügbar ist. Die gleichmäßige Hitzeübertragung sorgt für kürzere Garzeiten. Eine weitere Besonderheit des Dampfgarens ist, dass Gerüche den Garraum nicht verlassen. So riecht es nicht in der ganzen Wohnung nach Essen. Überkochen oder anbrennen kann im Garer ebenfalls nichts.
Tipps und Tricks für das Dampfgaren
- Braten aufwärmen im Dampfgarer: bei maximal 95 Grad garen und herausnehmen, wenn in der Mitte des Bratens circa 75 Grad erreicht sind.
- Fleisch aufwärmen im Dampfgarer: bei 90 bis 100 Grad.
- Gemüse gart bei 100 Grad Celsius optimal.
- Würstchen garen bei 90 Grad perfekt.
- Für Fisch eignen sich 75 bis 85 Grad.
- Hefeteig geht bei 40 Grad gut auf.
- Wenn mehrere Speisen übereinander gegart werden, muss genügend Abstand zwischen den Schalen sein, damit der Wasserdampf zirkulieren kann.
- Speisen sollten nicht zusammen abkühlen.
- Babyfläschchen und Gläschen können im Dampfgarer sterilisiert werden.
- Manche Dampfgarer können sogar Eier perfekt kochen oder Schokolade schmelzen.
- Was kann man nicht dampfgaren? Gerichte, die in einer Soße gekocht werden oder nach Röstaromen schmecken sollen.
Einbau-Dampfgarer: das neue Kocherlebnis
Neben dem Dampfgarer als Einzelgerät gibt es auch Kombigeräte, die vom Backofen mit Dampffunktion bis hin zum Dampfbackofen die Vorzüge von Backofen und Dampfgarer zusammenführt. Der sogenannte Dampfbackofen ist ein Kombigerät aus Backofen und Dampfgarer. Sie können die Funktionen getrennt voneinander oder kombiniert verwenden – für perfekte, knusprig saftige Ergebnisse. Ein Kombidampfgarer spart Platz und fügt sich nahtlos in die Küche ein. Außerdem machen die modernen Geräte vieles automatisch und erleichtern so die Zubereitung. Sie geben die benötigte Feuchtigkeit selbst hinzu oder stellen z. B. Zeit und Temperatur passend zum Gericht ein.
Welche Dampfgarer Größen gibt es?
Dampfbacköfen haben in der Regel die Standardgröße eines Einbaubackofens mit 60 cm Höhe, der sich so in die Standardmaße der Küchenschränke integrieren lässt. Dampfgarer gibt es in verschiedenen Größen:
1. Kompakte Modelle:
- Höhe: ca. 38 bis 45 cm
- Breite: 55 bis 60 cm
- Tiefe: 50 bis 55 cm
- Fassungsvermögen: 3 bis 5 Liter
2. Größere Modelle:
- Höhe: ca. 45 bis 60 cm Höhe
- Breite: 55 bis 60 cm
- Tiefe: 50 bis 55 cm
- Fassungsvermögen: 5 bis 10 Liter oder mehr
Wie auch beim Dampfbackofen lassen sich die Dampfgarer meist problemlos in die standardisierten Küchenschränke integrieren. In der Kombination mit dem Backofen oder weiteren Einbaugeräten lassen sich Dampfgarer bei gleicher Breite geradlinig und elegant über- und nebeneinander platzieren. Um bei weniger hohen Geräten die Differenz auszugleichen, bieten vor allem Hersteller höherer Preissegmente, funktionale Kombinationsmöglichkeiten wie Wärme- oder Vakuumierschubladen.
Auf einen Blick: Dampfbackofen vs. Dampfgarer
Was sind die Nachteile eines Dampfgarers? Ist ein Kombigerät oder ein separater Einbau-Dampfgarer in der Küche sinnvoller? Wir haben die Geräte für Sie verglichen:
Kochen mit:
Dampfbackofen
- Dampf
- Heißluft
- Grill
- Ober-/Unterhitze
Dampfgarer
- Dampf
Vorteile:
Dampfbackofen
- Gerichte werden knuspriger und bleiben trotzdem innen saftig
- geringer Platzbedarf
- ersetzt die Mikrowelle
- einfach zu bedienen durch zahlreiche Programme
Dampfgarer
- Vitamine und Geschmack bleiben erhalten
- gesunde Zubereitung
- parallele Zubereitung mehrerer Gerichte
- geruchloses Kochen
Gerichte:
Dampfbackofen
- Pizza
- saftige Gerichte mit leckerer Kruste
- knusprige Brötchen
Dampfgarer
- Gemüse
- Fleisch
- Fisch
- Reis
- Joghurt
- Pudding
- Knödel
- Suppe
Abschließend empfehlen wir Ihnen zuerst Ihr Kochverhalten zu analysieren. Was kommt bei Ihnen im Alltag auf den Tisch? Im Internet gibt es zahlreiche Rezepte für den Dampfgarer. Schauen Sie hier einmal durch und vergleichen Sie. Wer gerne und viel kocht - am liebsten mit frischen Zutaten, kann den Dampfgarer als Einzelgerät auf jeden Fall ausgiebig nutzen. Wer nur ab und zu auf die Vorzüge des Dampfgarens zurückgreifen möchte, ist auch mit einem Dampfbackofen gut beraten. Wie bei den meisten Kombigeräten überzeugt dieser mit vielfältigen Funktionen, die jedoch in Ihren Möglichkeiten und Umfang nicht mit Einzelgeräten mithalten können.
Kauftipps: Welcher Dampfgarer bzw. Dampfbackofen ist der richtige?
Beim Kauf eines Dampfbackofens oder Dampfgarers sollten Sie auf folgende Aspekte achten:
- Wie groß ist der Wassertank? Davon hängt ab, wie lange Sie Lebensmittel garen können. Alternativ können Sie auf einen Festwasseranschluss umsteigen, der jedoch etwas aufwendiger in der Planung ist.
- Kochen Sie sehr viel und in großen Mengen? Dann sollten Sie über den separaten Einbau eines Dampfgarers und eines Backofens nachdenken. So können Sie verschiedene Gerichte gleichzeitig zubereiten.
- Welche besonderen Funktionen benötigen Sie? Beispielsweise lassen sich Speisen dank Full Steam zu 100 Prozent mit Wasserdampf zubereiten. Bei manchen Kombigeräten ist sogar eine Sous-Vide-Funktion integriert.
- Ist eine Dampfstoßfunktion für Sie ausreichend? Hierbei handelt es sich nicht um einen vollwertigen Dampfgarer. Aus einem integrierten Wassertank werden in vor eingestellten Abständen kleine Dampfstöße in den Garraum abgegeben. Damit können Sie zum Beispiel Gemüse und Fisch nicht richtig dampfgaren, aber die Speisen werden innen zart und saftig und bekommen eine leckere Kruste.
- Benötigen Sie eine Pyrolyse-Funktion bei Ihrem Backofen? Die praktische Selbstreinigung fällt bei Dampfbacköfen weg, weil diese Kombigeräte der großen Hitze nicht standhalten. Moderne Dampfgarer und Dampfbacköfen haben hierfür jedoch eigene Reinigungsprogramme, die den Innenraum “ausspülen”.
- Haben Sie keinen Platz für ein Einbaugerät? Dann ist ein elektrischer Dampfgarer die ideale Lösung. Hier sind mehrere Dampfkörbe im Gerät übereinander gestapelt. Dadurch können Sie viele Zutaten gleichzeitig garen, ohne dass sich die Aromen vermischen.
Um das richtige Gerät für die eigene Küche zu finden, ist es also wichtig, sich schon im Vorfeld Gedanken über die eigenen Ansprüche und Vorstellungen zu machen. Für die perfekte Entscheidung lassen Sie sich am besten in einem Küchenstudio beraten. Hier ist es Ihnen möglich, Dampfgarer im Vergleich kennenzulernen. Sie erhalten so auch einen umfassenden Überblick zu allen Alternativen und erfahren, ob ein Dampfgarer oder eine Mikrowelle für Sie sinnvoller ist.
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Alexander Rettig ist Geschäftsführer vom Küchenstudio RETTIG im südhessischen Lautertal. Das…