Die aktuellen Trends in der Küchenplanung
Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben gründlich auf den Kopf gestellt und auch nach dem Ende der Pandemie werden viele dieser Veränderungen Teil unseres Tagesablaufs bleiben. So denken heute schon viele Unternehmen darüber nach, die Arbeit im Home-Office für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dauerhaft zu ermöglichen und damit den individuellen Lebensgewohnheiten der Einzelnen Rechnung zu tragen.



Diese veränderte Arbeitswelt hat nun auch direkte Auswirkungen auf die Gestaltung von Wohnräumen und hier natürlich auch die Planung der Küche, die mittlerweile der Lebensmittelpunkt in Familien ist. So haben im Home-Office Arbeitende die Liebe zum Kochen wiederentdeckt und Lieferdienste, die individualisierte Kochboxen liefern, verzeichnen hervorragende Wachstumszahlen.
In der Pandemie hat sich allerdings auch gezeigt, dass Arbeiten im Wohnzimmer schwierig ist, wenn nebenan aus der offenen gestalteten Küche neben Geräuschen auch verlockende Gerüche von der Arbeit ablenken. Die Herausforderung für Planer und Küchenstudios ist folglich, noch direkter auf die individuellen Anforderungen nach mehr Integration der Küche in den Tagesablauf bei gleichzeitiger Schaffung abgeschlossener Lebens- und Arbeitsräume zu reagieren.


Offen, geschlossen oder beides? Die aktuellen Trends in der Küchenplanung
Die letzten Jahre haben einen klaren Trend zu einer in Richtung des Wohnraums offenen Küchenplanung gezeigt. Nur wenige Küchen werden heute noch als abgeschlossener Raum gestaltet, vielmehr wird die Küche zum zentralen Lebensraum im Haus, mit direktem Zugang zu und vom angrenzenden Wohnzimmer. So schön diese Offenheit bei gemeinsamen Kochabenden ist, so störend kann sie sein, wenn das Wohnzimmer zum Heimarbeitsplatz wird.
Die Herausforderung für die Hersteller ist daher eine offene Gestaltung der Küche und gleichzeitig die flexible Küchenplanung von Trennwänden und klaren Übergängen zwischen Koch- und Wohnbereich. Erster Ansatz ist hier eine Bodengestaltung, die klar zwischen Wohnzimmer und Küche unterscheidet. Fliesen eignen sich gut für die Küche und grenzen sich klar von Parkett oder Teppich im Wohnzimmer ab.



Zusätzlich präsentieren verschiedene Hersteller mittlerweile Lösungen, die eine klare Trennung ermöglichen, beispielsweise freistehende Schrankelemente, die neben einem Sichtschutz auch zusätzlichen Stauraum bieten. Andere Lösungen setzen auf Milchglas, das ähnlich einem Gewächshaus gestaltet, den Blick auf die Küche verstellt, aber dennoch genügend Offenheit für den Austausch zwischen Wohnraum und Küche bietet.


Ein gelungenes Beispiel für die neue Herangehensweise ist das Küchenkonzept Connect 2020+ von Küchen Beckermann. Mit dem „Open Style“ Raumteiler, einem Regalsystem mit und ohne Sichtschutz, lassen sich selbst kleine Raumsituationen entsprechend, so gestalten, dass die Küche optisch vom Rest der Wohnfläche getrennt ist.
Eine Renaissance erfährt in diesem Zusammenhang auch die altbekannte „Durchreiche“, ein Durchbruch zwischen Küche und Wohnraum, die mit einer Tür versehen, früher für den schnellen Transport von Tellern und Essen gedacht war. Küchen Beckermann bietet hier die Durchreiche „Connect” an, deren Schubfächer sich in beide Richtungen, also in die Küche und in den Wohnraum öffnen, genauer gesagt bewegen lassen. Sind diese Elemente dann so angebracht, dass hier keine „Wand“ im Weg ist, steht der Kommunikation weiterhin nichts im Wege. Neu, beziehungsweise auch ein Wiederaufgreifen vergessener Lösungen, sind fahrbare Küchenelemente, die Essen, Teller und ähnliches fahrbar zwischen Küche und Esszimmer hin- und her bewegen. Diese Lösung präsentiert Beckermann Küchen mit dem „Trolley“.



Es zeigt sich in den aktuellen Entwicklungen, dass die Zukunft der Küchenplanung in einem dynamischen Miteinander der beiden Pole „Küche“ und „Wohnraum“ liegt und die neuen Ideen keine Abkehr der mittlerweile liebgewonnen Offenheit ist. Die Küche wird weiterhin der Mittelpunkt im Leben der Familie sein, nur eben mit ein wenig mehr Möglichkeiten sich auch einmal zurückzuziehen.
Neben den steigenden Wünschen nach mehr Flexibilität in der Raumgestaltung ist aufgrund der ebenfalls steigenden Nutzung auch die Ergonomie wieder in den Fokus von Planenden und Küchenstudios gerückt. Denn wo mehr gekocht wird, gehen zu hohe oder niedrige Arbeitsplatten schnell auf den Rücken. Hersteller erfüllen diesen Anforderungen meist mit drei unterschiedlich hohen angebotenen Arbeitsflächen, die dann im Rahmen der Planung an die individuelle Arbeitssituation angepasst werden.

Individualität und Ergonomie
Nobila, einer der führenden Hersteller, bietet aktuell drei Standard-Systemhöhen 72 cm (Standard), 79 cm (XL) und 86 cm (MAXL). Bei der Wahl der passenden Höhe ist allerdings nicht nur die Größe der späteren Nutzenden der Küche entscheidend, sondern auch die unterschiedlichen Arbeitssituationen.
So kann es sinnvoll sein, im Bereich des Kochfelds lediglich eine Arbeitshöhe von 72 cm zu verwenden, weil hier aus ergonomisch der „Blick von oben“ in Töpfe, aber auch das entspannte Arbeiten in Situationen, wo das Kochfeld voll belegt ist, garantiert werden muss.

An der Spüle ist dagegen die Position des Spülbodens das für ein entspanntes Arbeiten notwendige Maß und deswegen kann es hier ratsam sein, mit einer höheren Arbeitsplatte die eigentliche Arbeitsfläche wieder auf das richtige Maß zu bringen.
Die eigentlichen Arbeitsflächen sollten ebenfalls an die späteren Tätigkeiten angepasst werden, ebenso die Position und Höhe von Hängeschränken.
Neben der Höhe ist die Tiefe der Küchenmöbel entscheidend: Nicht nur für den hier geschaffenen Stauraum, sondern auch das „Handling“ ist wesentlich von den individuellen Anforderungen abhängig. So helfen Apothekerschränke mit Auszügen auch weit hinten liegende Kochutensilien gut zu erreichen und schaffen damit ein ideales Verhältnis zwischen Arbeitsabläufen und verfügbarem Raum.

Ergonomie in der Küche
Ausführliche Informationen rund um die ergonomische Küchenplanung finden Sie hier.
Individualität heute und in Zukunft – Kleine Helfer
Die Entwicklung ist an dieser Stelle noch nicht zu Ende, weil neben der idealen Raumaufteilung, Ergonomie auch die Evolution „intelligenter“, digital gesteuerten Küchengeräten erst am Anfang steht und gerade hier die Individualität der Nutzenden der entscheidende Wettbewerbs-Faktor ist. So werden wir zukünftig noch individueller Küchen planen können und damit den Nutzenden weitere Freiräume eröffnen.




Das Fazit der Küchenspezialisten
Die Lebenswelten haben sich in den letzten 12 Monaten stark verändert. Das wird auch einen Einfluss haben wie die Menschen leben und arbeiten wollen.
Wenn Sie mehr über die oben aufgeführten Themen wissen möchten oder andere Fragen zu moderner und ergonomischer Küchenplanung haben, setzen Sie sich hier direkt mit einem Küchenstudio der Küchenspezialisten in Verbindung.
Architektin und Expertin für Küchenplanung
Laureen Christen
Durch den elterlichen Betrieb des Küchenstudios Küchenidyll Gerling in Bielefeld ist das Thema Küche...